Wer kennt das nicht? Man findet den Hausschlüssel nicht am gewohnten Platz oder kommt vom Einkaufen zurück und hat alles andere im Korb als die benötigten Dinge. Oder man trifft auf der Straße jemanden von früher, dessen Namen einem partout nicht einfallen will. Das geht vielen Menschen – auch jüngeren – ähnlich und ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Vielmehr ist es doch so, dass wir oft in Gedanken versunken sind und uns nicht auf das konzentrieren, was wir gerade machen. Oder man ist derart im Stress, dass man einfach nicht noch mehr Informationen aufnehmen kann und sich nur die wichtigsten merkt. Alles das sind vorübergehende Symptome.

Mit zunehmendem Alter ist die körperliche Beweglichkeit bei vielen Menschen immer stärker eingeschränkt. Oft sind ältere Menschen dann auf Hilfsmittel wie einen Treppenlift angewiesen. Aber nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit nimmt mit dem Alter ab. Um auch in fortgeschrittenem Alter geistig fit zu bleiben, kann man vorbeugend selbst einiges beisteuern. Bewegung ist beispielsweise ein gutes Mittel: Sowohl körperliche als auch geistige Bewegung helfen, neue Verknüpfungen im Gehirn zu bilden und sorgen dafür, dass sich der Kopf anstrengen muss. Ob das nun ein kleines Fitnessprogramm ist (siehe auch unseren Ratgeber Rückenschmerzen und Fit in den eigenen vier Wänden), der tägliche Spaziergang, regelmäßige Treffen mit Gleichgesinnten oder aber die Teilnahme an Ausflügen und Besichtigungen sind. Alles trägt zur geistigen Anregung bei. Die Beschäftigung mit neuen Technologien, wie Videotelefonie oder Handys kann ebenfalls helfen, auch wenn es manchmal mit etwas Mühe verbunden ist. Eine vitaminreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr tragen weiterhin dazu bei, gesund und fit zu bleiben. Denn schon oft stellte sich eine „Verwirrung“ plötzlich lediglich als Dehydrierung heraus und kann mit regelmäßigem Wasserkonsum beigelegt werden.

 

Zwischendurch etwas zu vergessen ist kein Grund zur Panik

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Wer dennoch zunehmend Probleme mit dem Gedächtnis hat oder wo das persönliche Umfeld Wesensveränderungen feststellt, sollte sich ärztlichen Rat holen. Denn selbst bei einer entsprechenden Diagnose wie Alzheimer oder anderen Formen von Demenz können eine gezielte Medikation sowie zusätzliche Maßnahmen wie Ergotherapie helfen, gut mit der Erkrankung umzugehen und sie so lange wie möglich aufzuhalten. Ein geregelter Tagesablauf etwa, Orientierungshilfen oder die Beibehaltung von gelernten Gewohnheiten tragen dazu bei, dass sich Erkrankte sicher fühlen. Zudem sollte gewährleistet sein, dass die Betroffenen, regelmäßig versorgt und vor allem notwendige Medikamente eingenommen werden. Außerdem müssen Angehörige viel Geduld aufbringen und lernen, mit den Wesensveränderungen umzugehen. Auch sollten sie sich nicht scheuen, Hilfe von außen anzunehmen.

 

Training für das Hirn: Puzzlen

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Die Diagnose Demenz kann sowohl für Betroffene als auch ihre Angehörigen eine große Herausforderung sein. Wichtig ist es daher, sich umfassend zu informieren. Darüber hinaus sollten einige Dinge berücksichtigt werden, um die Belastung für alle Betroffenen in einem erträglichen Rahmen zu halten.

  • Gewohnheiten beibehalten, da sie Sicherheiten schaffen
  • Einen möglichst gleichbleibenden Tagesablauf gestalten
  • Gelassen bleiben
  • Keinen Streit wegen vermeintlich fehlender Logik anfangen
  • Geduldig bleiben und langsam, aber deutlich mit den Erkrankten kommunizieren
  • Orientierungshilfen geben wie gut sichtbare Uhren, Kalendereinträge etc.
  • Kontakt halten und auch über die Vergangenheit sprechen, um positive Erlebnisse aufleben zu lassen
  • Im fortgeschrittenen Stadium gefährliche Haushaltsgegenstände wegräumen und dafür sorgen, dass Elektrogeräte gesichert werden
  • Patienten mit einem Namensschild und Kontaktdaten versehen, falls sie die Orientierung draußen verlieren
  • Regelmäßige Medikamentenversorgung und Flüssigkeitszufuhr gewährleisten

Weiterführende Infos finden sich beispielsweise unter www.alzheimer-nrw.dewww.stiftung-gesundheitswissen.dewww.wegweiser-demenz.dewww.bundesgesundheitsministerium.de

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