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Experten zufolge gilt die Brille als fünftwichtigste Erfindung seit Entdeckung des kontrollierten Feuers und des Rades. Doch trotz ihres großen Nutzens hat sie auch Nachteile. Sie drückt auf der Nase, beschlägt beim Wechsel vom Kalten ins Warme oder beim Blick in den Kochtopf und stört beim Sport. Mit Kontaktlinsen gibt es diese Probleme nicht. Sie werden jedoch nicht von jedem vertragen. Hinzu kommen eine begrenzte Tragezeit und ein relativ hoher Pflegeaufwand. Mittlerweile lässt sich ein optimales Seherlebnis aber auch ohne die genannten Nachteile schaffen: indem Sie Ihre Augen lasern lassen. Wir haben uns einmal umgehört, wie es funktioniert und für wen es sich eignet.

Was ist Augen lasern?

Augen lasern ist ein Teilgebiet der sogenannten refraktiven Chirurgie. Das Ziel dieser Behandlungsform besteht darin, Sehfehler mithilfe ultrapräziser Laserstrahlen zu beseitigen. Indem der Arzt gezielt Gewebe an der Augenhornhaut abträgt, verändert er die Brechkraft des Auges derart, dass eine bestehende Fehlsichtigkeit dauerhaft ausgeglichen oder wenigstens deutlich verbessert wird.

Die Behandlung geschieht berührungsfrei. Meist kommt ein sogenannter Excimerlaser zum Einsatz. Dieser arbeitet auf 1/1000 Millimeter genau. Bei einigen Verfahren findet stattdessen ein Femtosekundenlaser oder ein YAG-Laser Verwendung.

Fachmännisch durchgeführt lassen sich mit dem Laser folgende Sehschwächen beheben. Neben Fehlsichtigkeit, kann Augen lasern Hornhautverkrümmung behandeln.

  • Kurzsichtigkeit: Der Arzt entfernt Gewebe in der Mitte der Hornhaut, wodurch diese flacher wird.
  • Weitsichtigkeit: Durch Abtragen von Gewebe an den Hornhauträndern verstärkt sich die Wölbung der Hornhaut.
  • Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Die unregelmäßige Form der Hornhaut wird ausgeglichen.

Für wen eignet sich Augen lasern?

Das Mindestalter, um Augen lasern zu lassen, wurde auf 18 Jahre festgelegt. Grund hierfür ist, dass das Wachstum des Auges erst nach der hormonellen Umstellung, also circa um das 20. Lebensjahr herum, vollständig abgeschlossen ist.

Ab dem 40. Lebensjahr kommt es häufiger zu Komplikationen. Das liegt daran, dass die Augenlinse mit zunehmendem Alter steif wird, was das Ergebnis der Operation nachteilig beeinflussen kann. In fünf bis zehn Prozent der Fälle benötigen die Patienten auch nach dem Augenlasern eine Sehhilfe. Die Korrektur stärkerer Fehlsichtigkeiten kann sich für Brillenträger aber dennoch lohnen. Sollten sie danach noch eine Brille brauchen, ist diese aufgrund der dünneren Gläser deutlich leichter.

Im Einzelfall kann der Schweregrad der Fehlsichtigkeit darüber entscheiden, ob Augen lasern möglich ist. Der Behandlungsbereich variiert von Klinik zu Klinik. In den meisten Fällen sind Kurzsichtigkeiten bis -10 Dioptrien und Weitsichtigkeiten bis +6 Dioptrien korrigierbar. Bei der Hornhautverkrümmung liegt die Grenze bei circa +6 Dioptrien.

Eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist eine stabile Sehkraft. Bevor Sie Ihre Augen lasern lassen, sollte sich die Fehlsichtigkeit zwei Jahre lang nicht verändert haben.

Ausschlusskriterien für die Laserbehandlung

Einige Faktoren schließen Augen lasern vorübergehend oder dauerhaft aus. Dazu zählen:

  • die Schwangerschaft
  • die Stillzeit
  • das Tragen eines Herzschrittmachers
  • die Einnahme von Medikamenten, die den Heilungsprozess der Hornhaut behindern könnten

Die folgenden Erkrankungen gelten ebenfalls als Gegenindikationen:

  • kegelförmige Hornhautverkrümmung (Keratokonus)
  • Diabetische Retinopathie
  • fortgeschrittener Grüner Star (Glaukom)
  • Grauer Star (Katarakt)
  • Makuladegeneration mit entzündlichen Absonderungen
  • nicht normal ausgebildete oder zu dünne Hornhaut
  • rheumatische Erkrankungen
  • Netzhauterkrankungen
  • Infektionen der Augen

Welche Arten von Laser kommen zum Einsatz?

Der Gewebeabtrag zur Optimierung der Sehschärfe kann mittels zwei verschiedenen Lasern erfolgen.

Augen lasern mit dem Excimerlaser

Bei dieser Methode wird das zu entfernende Gewebe durch einen als Fotoablation bezeichneten Effekt verdampft. Der dafür überwiegend eingesetzte Excimerlaser arbeitet mit einer Wellenlänge von 193 Nanometern. Es werden aber auch Festkörperlaser mit einer Wellenlänge von 213 Nanometern verwendet.

Das Hornhautgewebe absorbiert dieses ultraviolette Licht sofort. Werden die Energie und die Dauer des Laserpulses richtig gewählt, kommt es zur Fotoablation. Das Volumen des abgetragenen Gewebes ist bei jedem Laserpuls identisch. Da umliegendes Gewebe kaum erwärmt wird, gilt das Verfahren als sehr schonend.

Das Ablationsprofil gleicht einer Linse. Die Form und die Menge des abzutragenden Gewebes richtet sich in erster Linie nach der Art und dem Ausmaß der Korrektur sowie dem Durchmesser des zu behandelnden Bereichs.

Augen lasern mit dem Femtolaser

Dieses seit 2007 angewandte Laserverfahren nutzt einen Femtosekundenlaser, der ultrakurze Lichtpulse mit einer Wellenlänge von 1043 Nanometern aussendet. Der Arzt verdampft damit das Gewebe nicht, sondern schneidet es heraus. Hierzu werden in der Hornhaut winzige Bläschen aneinandergereiht. Diese entstehen im Fokus des Lasers am Punkt der höchsten Energiedichte. Da das Hornhautgewebe den Laser abseits dieser Stelle kaum absorbiert, lassen sich die Schnitte in jeder beliebigen Tiefe erzeugen.

Das so herausgeschnittene linsenförmige Gewebestück wird Lentikel genannt. Seine Form und Größe richtet sich nach den gleichen Parametern, die auch für den Eingriff mit dem Excimerlaser gelten.

Augen lasern mit dem YAG-Laser

Dieser Laser-Typ nimmt in der Behandlung der Augen eine Sonderstellung ein, da er nicht zur Korrektur der Sehschärfe eingesetzt wird. Sein Hauptanwendungsgebiet in der Augenheilkunde besteht in der Beseitigung des sogenannten Nachstars, einer erneuten Eintrübung der Linse nach Operationen des Grauen Stars.

Darüber hinaus kommt dieser Laser bei erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) zur Anwendung. Bei dieser Erkrankung kann das Kammerwasser nicht abfließen. Das ist sehr schmerzhaft und kann den Sehnerv dauerhaft schädigen. Mit dem YAG-Laser ist es möglich, gezielt einen Abfluss zu schaffen.

YAG ist die Abkürzung für „Yttrium-Aluminium-Granat“. Mit dieser künstlich geschaffenen kristallinen Verbindung lassen sich hohe Wellengeschwindigkeiten erzeugen. Da die Laserstrahlung im Gegensatz zum CO2-Laser sehr kalt ist, eignet sich der YAG-Laser besonders gut für die genannten Einsatzbereiche am Auge.

Augen lasern: Welche Methoden gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Für die Behandlung von Sehfehlern stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Welche davon zur Anwendung kommt, richtet sich nach der Ausprägung der Fehlsichtigkeit und den Voraussetzungen der Hornhaut.

LASIK (Laser in situ Keratomileusis)

Bei diesem Verfahren erfolgt der Gewebeabtrag mit dem Excimerlaser unmittelbar unter dem vorher abgelösten Hornhautepithel, also in den obersten Schichten der Hornhaut. Es eignet sich sowohl für kurzsichtige als auch für weitsichtige Personen. Circa 85 Prozent aller Laserkorrekturen erfolgen mithilfe dieser Methode, für die folgende Schritte erforderlich sind:

  • Betäubung: Spezielle Augentropfen sorgen dafür, dass der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen empfindet.
  • Öffnen der Hornhaut: Mit einer präzisen elektrischen Klinge, dem sogenannten Mikrokeratom, schneidet der Arzt eine 0,15 Millimeter dünne Klappe in die Hornhaut („Flap“) und klappt sie zur Seite.
  • Gewebeabtrag: Mit dem Excimerlaser wird das unter dem Flap liegende Gewebe verdampft. Wie viel, wird vorab exakt berechnet.
  • Schließen der Hornhaut: Der Flap wird zum Ende der Behandlung wieder zugeklappt. Er haftet ohne Naht und dient als natürlicher Verband.

Epi-LASIK (Epitheliale Laser in situ Keratomileusis)

Hierbei wird die oberste Hornhautschicht mit einem hobelähnlichen Separator gelöst und abgenommen. Dieser Gewebedeckel ist mit einer Dicke von 0,05 Millimetern deutlich dünner als bei der klassischen LASIK. Dadurch eignet sich dieses Verfahren auch für Menschen mit besonders dünner Hornhaut.

Der weitere Verlauf entspricht der LASIK-Behandlung. Die abgetrennte Epithelschicht wird zum Abschluss ebenfalls wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht.

Mit der Epi-LASIK lassen sich geringe Fehlsichtigkeiten beheben. Üblicherweise werden beide Augen am selben Tag behandelt. Die Behandlungsdauer ist etwas kürzer als bei der herkömmlichen LASIK. Durch den Verzicht auf Schnitte ist sie außerdem schonender.

Femto-LASIK

Diese Methode eignet sich ebenfalls für Patienten mit sehr dünner Hornhaut. Deren oberste Schicht wird hierbei berührungsfrei mit einem Femtosekundenlaser gelöst und anschließend zur Seite geklappt. Der Abtrag der Hornhaut erfolgt wie bei der klassischen LASIK mittels Excimerlaser. Während der Behandlung verspüren die Patienten ein leichtes bis mäßiges Druckgefühl.

Alle Fehlsichtigkeiten sind mit der Femto-LASIK gut und schonend behandelbar. Bei Weitsichtigkeit und starker Hornhautverkrümmung ist dieses Verfahren die meistverwendete Technik. Komplikationen durch den Flap sind kaum zu befürchten. Verbunden mit Augen lasern ist unmittelbar danach ein leichtes Augenbrennen bzw. Fremdkörpergefühl. Die optische Regeneration und die Wundheilung erfolgen innerhalb von drei bis 24 Stunden.

Wavefront-LASIK (Wellenfront-LASIK)

Dieses spezielle LASIK-Verfahren dient dazu, Brechungsfehler (Aberrationen) zu beheben, die sich bislang weder mit einer Brille noch mit Kontaktlinsen korrigieren ließen. Diese asymmetrischen Verzerrungen machen sich vor allem während der Dämmerung und nachts bemerkbar.

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Mittels Wellenfrontmessung werden alle Schichten des Auges vermessen und eine spezielle Landkarte der vorhandenen Unregelmäßigkeiten und Abweichungen erstellt. Anschließend werden die Daten der Karte auf einen Excimerlaser übertragen. Dadurch ist diese Behandlung besonders individuell und präzise. Vorteile bestehen vor allem darin, dass die notwendige Hornhautabtragung reduziert, das Sehvermögen in der Dämmerung verbessert und Blend-Effekte gemindert werden.

Monovision-LASIK

Die sogenannte Monovision-LASIK, auch als Goethe-Blick bezeichnet, kommt bei Patienten mit Alterssichtigkeit (Presbyopie) zur Anwendung. Hierbei wird ausgenutzt, dass das menschliche Gehirn unbewusst ein Auge vor allem für das nahe und das andere für das ferne Sehen nutzt. Beim Augenlasern korrigiert der Behandler das Sehvermögen für die Weitsicht am dominanten Auge. Die Sehkraft des Leseauges wird hingegen für den Nahbereich optimiert.

Das Gehirn stellt sich nach kurzer Zeit darauf ein, die unterschiedlichen Bildeindrücke beider Augen zu verarbeiten. Die meisten Patienten benötigen nach dem Eingriff für Tätigkeiten wie Fernsehen oder Autofahren keine Sehhilfe mehr. Auch auf mittleren Distanzen wie bei der Computerarbeit oder dem Blick auf Gegenstände, die etwa eine Armlänge entfernt sind, lassen sich gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.

Auf kurze Entfernungen wie beim Lesen oder Nähen ist bei ausreichendem Licht in den meisten Fällen ebenfalls keine Sehhilfe mehr erforderlich, wenn Sie mit dieser Methode Ihre Augen lasern lassen. Bei kleinen Buchstaben, Schriftstücken mit wenig Kontrast, schlechten Sichtverhältnissen oder sehr langer Lesedauer genügt gegebenenfalls eine einfache Lesebrille mit 1 bis 1,5 Dioptrien.

Eingesetzt wird die Monovision-LASIK in erster Linie bei Menschen zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Nicht zu empfehlen ist die Methode bei sehr starken Fehlsichtigkeiten (Kurzsichtigkeit ab -10 Dioptrien und Weitsichtigkeit über +4 Dioptrien).

Photorefraktive Keratektomie (PRK) und LASEK

Diese erstmals 1987 durchgeführte Methode gilt heute als erste Generation der Augenlaserbehandlung. Hierbei wird das Hornhautepithel entweder mit Alkohol, mechanisch mithilfe eines Skalpells oder eines Mikrokeratoms oder mittels Lasers entfernt. Anschließend folgt die Modellierung der oberen Hornhautschichten per Excimerlaser. Nach dem Eingriff müssen die Patienten für einige Tage einen Verband oder eine luftdurchlässige Verbandskontaktlinse tragen, bis sich das Epithel regeneriert hat. Autofahren ist in der ersten Woche nicht möglich, Arbeiten nur bedingt.

Der größte Nachteil dieses Verfahrens liegt im geringeren Sicherheitsprofil gegenüber später etablierten Behandlungsformen. Alle herkömmlichen PRK-Methoden sind gekennzeichnet durch:

  • deutliche postoperative Schmerzen über etwa vier Tage
  • eine langsame Seherholung über vier bis sechs Wochen
  • ein erhöhtes Infektionsrisiko

In den ersten Monaten nach dem Eingriff ist das Auge erhöht lichtempfindlich. Zudem geht ein Teil des Effekts der PRK innerhalb eines halben Jahres wieder verloren. Deshalb wird während der Behandlung eine Überkorrektur durchgeführt, damit der Patient am Ende Normalsichtigkeit erreicht. Ein stabiler Befund wird in einigen Fällen erst nach zwölf Monaten erzielt. Eine Nachbehandlung mit entzündungshemmenden Augentropfen ist über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten erforderlich, wenn Augen lasern mit PRK durchgeführt wird.

Eine Variante des PRK ist LASEK (Laser assisted sub-epithelial keratectomy). Hierbei wird das Epithel als ganzes Blatt mit Alkohol vorbehandelt, mit Spezialinstrumenten manuell präpariert, abgehoben und als Flap umgeschlagen. Nach dem Augenlasern wird es an seinen vorherigen Platz zurückgeklappt. Eine für ein bis drei Tage aufgelegte Verbandslinse sorgt für eine geringere Schmerzempfindung als bei der PRK und ermöglicht einen schnelleren Wiederaufbau des Sehvermögens.

Eingesetzt wird PRK bzw. LASEK vor allem bei sehr dünner Hornhaut. Damit lassen sich sowohl eine Kurzsichtigkeit als auch eine Hornhautverkrümmung lasern. Bei Weitsichtigkeit ist hingegen die LASIK-Methode das Mittel der Wahl.

ReLEx SMILE (Refractive Lenticle Extraction/Small Incision Lenticle Extraction)

ReLEx SMILE ist eine Weiterentwicklung von Femto-LASIK. Dieses Vorgehen ermöglicht eine besonders schonende und sichere Korrektur der Fehlsichtigkeit. Mithilfe eines speziellen Femtosekundenlasers präpariert der Arzt innerhalb der Hornhaut ein dreidimensionales Scheibchen, das über einen nur zwei Millimeter großen Schnitt entnommen wird. Dadurch bleibt die Hornhaut stabil und es gibt keinerlei Flap-Komplikationen wie das Entstehen von Falten oder das Auseinanderweichen der Wundränder.

Aufgrund des kleinen Einschnitts ist außerdem das Risiko von trockenen Augen nach der Operation geringer. Lassen Sie so Ihre Augen lasern, sind Vorsichtsmaßnahmen bereits zwanzig Minuten danach nicht mehr erforderlich.

Die Schlüssellochtechnologie eignet sich nicht für die Korrektur von Weitsichtigkeit, da hierfür die Extraktion eines konkaven Hornhautscheibchens nötig wäre. Geringe Fehlsichtigkeiten lassen sich auf diese Weise ebenfalls nicht behandeln, da das zu extrahierende Lentikel sehr dünn wäre und beim Entnehmen reißen könnte.

Laser-AK (Laser-Astigmatische Keratotomie)

Diese Methode kommt bei hochgradiger Hornhautverkrümmung zur Anwendung. Der Laser ersetzt hierbei das bei der herkömmlichen Astigmatischen Keratotomie verwendete Diamantmesser. Der Behandler setzt gezielt ein bis zwei bogenförmige Schnitte an den am stärksten gekrümmten Stellen der Hornhaut, was dazu führt, dass diese sich entspannt. Infolgedessen verringert sich die Hornhautverkrümmung, was eine Verbesserung der Sehfähigkeit bewirkt.

Die Laser-AK eignet sich nicht nur zur Korrektur eines angeborenen Astigmatismus, sondern auch für Hornhautverkrümmungen infolge einer Kataraktoperation oder einer Hornhauttransplantation. Sie wird vor allem dort eingesetzt, wo die Verkrümmung so ausgeprägt ist, dass sie sich mit dem Excimerlaser überhaupt nicht oder nicht vollständig behandeln lässt.

Augen lasern: Vorbereitung und Nachsorge

Der erste Schritt in Richtung Augen lasern ist ein ausführliches Beratungsgespräch beim behandelnden Augenarzt. Dieser führt eine Voruntersuchung durch, um Ihre grundsätzliche Eignung für das Augenlasern zu ermitteln. Sollte das der Fall sein, stellt er Ihnen alle geeigneten und verfügbaren Operationsverfahren vor und erklärt die genaue Vorgehensweise. Außerdem informiert er Sie über die Erfolgsaussichten und mögliche Risiken. Denn, wie bei jeder Behandlung, birgt auch Augen lasern Risiken.

Die Voruntersuchung

Die Eignungs- und Voruntersuchung umfasst unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Anamnese und Abklären der persönlichen Vorstellungen und Wünsche des Patienten
  • Bestimmen der Brechkraft und Fehlsichtigkeit des Auges (Refraktion und Visus)
  • Messen der Hornhautdicke (Pachimetrie)
  • Bestimmen der Hornhautverkrümmung und Hornhautbeschaffenheit (Hornhauttypografie)
  • Bestimmen der Pupillenweite (Pupillometrie)
  • Messen des Augeninnendrucks (Tonometrie)
  • Tränenfilm-Analyse
  • Vermessen der Länge des Augapfels (Biometrie)
  • mikroskopische Untersuchung der Netzhaut mittels Spaltlampe

Anhand der Untersuchungsergebnisse kann der Mediziner vorhersagen, ob sich durch Augen lasern eine Verbesserung der Sehkraft erreichen lässt. Um einen exakten Befund zu ermöglichen, sollten Träger weicher Kontaktlinsen drei Tage vor den Untersuchungen auf eine Brille umsteigen. Für harte Kontaktlinsen gilt eine Pause von zwei Wochen.

Zu Beginn der Voruntersuchung werden Ihnen Augentropfen verabreicht, welche die Pupillen erweitern. Diese führen zu einem etwas verschwommenen Sehen. Dieser Effekt hält einige Stunden an. Während dieser Zeit dürfen Sie nicht Auto fahren.

Vorbereitung das Augen lasern

Harte Kontaktlinsen dürfen ab drei Wochen, weiche ab einer Woche vor der Operation nicht mehr getragen werden. Außerdem verschreibt der Arzt spezielle Augentropfen, die drei Tage vor dem Augenlasern regelmäßig anzuwenden sind. Mahlzeiten und Medikamente können Sie am Tag des Eingriffs ganz normal einnehmen. Absehen sollten Sie von:

In der Augenklinik erhalten Sie nochmals Augentropfen zur OP-Vorbereitung sowie Tropfen zum Betäuben des Auges. Die Dauer der Behandlung hängt von der gewählten Methode ab. Ein erfahrener Arzt benötigt pro Auge circa fünf bis 15 Minuten.

Nachsorge

Haben Sie Ihre Augen lasern lassen, bleiben Sie noch etwa 20 bis 30 Minuten in der Klinik oder der Praxis. Da die Augen anfangs empfindlich auf Licht reagieren, sollten Sie zum OP-Termin eine Sonnenbrille mitbringen und diese anschließend je nach Bedarf tragen.

Trockene Augen treten nach dem Lasern häufig auf. Oftmals tränt das Auge vermehrt direkt nach dem Eingriff. Schmerzen sind bei den meisten Verfahren nicht zu erwarten. Ein weitgehend normales Sehvermögen sollte sich im Verlauf von circa 24 Stunden einstellen. In den ersten Wochen kann die Sehkraft noch etwas schwanken.

Die Heilungsdauer fällt von Patient zu Patient unterschiedlich aus. Haben sie ihre Augen lasern lassen, stabilisiert sich das Sehvermögen bei den meisten binnen vier bis sechs Wochen.

Augen lasern: Risiken

Das Augenlasern ist gut erprobt und bietet eine hohe Sicherheit. Dennoch können in seltenen Fällen Komplikationen wie die folgenden auftreten:

  • Über- und Unterkorrekturen
  • Einschränkungen des Dämmerungs- und Nachtsehens (mit Wahrnehmung von Halos oder Schattenbildern)
  • leichter Verlust des Kontrastsehens
  • dauerhaft trockene Augen durch Ausfall der Tränendrüse
  • Infektionen
  • Verschlechterung des Sehvermögens
  • unerwünschte Hornhautverformungen (Risiko erhöht sich mit abnehmender Hornhautdicke)
  • Perforation des Auges

Manchmal ist eine weitere Laserbehandlung erforderlich, um die optimale Korrektur der Sehschärfe zu erzielen.

Augen lasern: mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die finanziellen Aufwendungen für das Augenlasern variieren je nach Behandler und verwendetem Verfahren. In aller Regel kostet LASIK etwas mehr als PRK oder LASEK. Möchten Sie Ihre Augen lasern lassen, kosten die Behandlungen im Durchschnitt 1.750 Euro für die LASIK-Therapie eines Auges, einschließlich Vor- und Nachuntersuchungen. Die individuell geforderten Preise können jedoch um einige hundert Euro darunter oder darüber liegen.

Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen definieren Fehlsichtigkeit nicht als Krankheit, sondern lediglich als physiologische Veränderung. Daher gilt es als rein ästhetischer Eingriff, der keine Kostenübernahme rechtfertigt, wenn Sie Ihre Augen lasern lassen möchten. Ausnahmen gibt es nur bei bestimmten Augenerkrankungen oder bei unfallbedingten Verletzungen.

Für Privatversicherte gelten andere Regeln: Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise oder vollständig, sofern ein entsprechendes Leistungspaket gewählt wurde. Eine Rückfrage beim jeweiligen Versicherer verschafft Klarheit.

Augen lasern steuerlich absetzbar

Die Steuerbehörde stuft Augen lasern als wissenschaftlich anerkannte Heilbehandlung ein. Daher können Sie die Kosten als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Anders als beispielsweise beim Treppenlift bedarf es hierfür keines amtsärztlichen Attests über die medizinische Notwendigkeit.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Augen lasern

Der größte Nachteil beim Augenlasern ist der Kostenfaktor. Das gilt insbesondere für Kassenpatienten, die nur in Ausnahmefällen mit einer Zuzahlung durch ihre Krankenkasse rechnen können. Darüber hinaus lassen sich gesundheitliche Bedenken nicht völlig von der Hand weisen. Neben Infektionen spielen Spätfolgen wie das Risiko trockener Augen oder der Abfall der Sehstärke eine Rolle. Für Kinder und Jugendliche kommt eine Laserbehandlung ebenso wenig infrage wie für Personen mit sehr starken Fehlsichtigkeiten.

Gegen eine Augenlaserbehandlung sprechen Befunde wie eine schwache Hornhaut, eine durch Keratokonus verursachte Sehschwäche oder das Trockene-Augen-Syndrom. Bei einer bestehenden Diabetes-Erkrankung rät Ihr Arzt möglicherweise ebenfalls ab, sich die Augen lasern zu lassen. Gleichermaßen gegen die Behandlung spricht eine fortlaufende Veränderung der Fehlsichtigkeit. Um den Therapieerfolg zu gewährleisten, sollte die Sehstärke mindestens zwölf Monate vor der Operation konstant bleiben.

Prinzipiell hält das erzielte Ergebnis das ganze Leben lang. Bei jungen Patienten, bei denen das Wachstum des Auges und damit die Längenveränderung des Augapfels womöglich noch nicht vollständig abgeschlossen ist, können im Laufe der Zeit Veränderungen auftreten. Diese sind jedoch normalerweise wesentlich geringer als die vorher bestehende Fehlsichtigkeit und lassen sich durch eine Nachbehandlung relativ leicht beheben.

Die günstigsten Anbieter verlangen für eine LASIK-Behandlung um die 1.000 Euro, die teuersten um die 2.500 Euro je Auge. Die Preisspanne für LASEK oder PRK beginnt bei circa 800 Euro, kann sich jedoch nach zu behebender Sehschwäche und individuellen Voraussetzungen bis zu 3.000 Euro erstrecken.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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