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Barrierefrei reisen

Eine Mobilitätseinschränkung beeinflusst den Alltag sehr, ebenso wie die Freizeitgestaltung. Vor allem das Reisen erscheint als eine große Hürde. Barrierefreiheit ist heute in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens möglich – auch im Urlaub. So können Sie auch mal ganz einfach abschalten und dem Alltagsstress entfliehen.

„Seitdem ich im Alltag häufig auf den Rollator angewiesen bin, hatte ich Bedenken, zu verreisen“, erzählt Josef Neumann (73). Seine Frau Hedwig (67) ließ das keine Ruhe: „Früher sind wir regelmäßig in den Urlaub gefahren.“ Sie erkundigte sich bei der örtlichen Lebenshilfe und bekam eine Reihe von Tipps sowie Adressen von Reiseanbietern, die sich auf das Reisen von mobilitätseingeschränkten Menschen spezialisiert haben. Unter den Angeboten fand sie auch das Hotel FIT. „Ich überzeugte meinen Mann, es einmal auszuprobieren.“

Das Hotel gehört zum Städtchen Much im Bergischen Land, das rund 30 Kilometer östlich von Köln und nordöstlich von Bonn liegt. Münsterländern wie den Neumanns erscheinen die Hügel im Naturpark Bergisches Land wie Berge. „Das Panorama ist herrlich“, schwärmt Hedwig Neumann. Das Hotel FIT ist aus einer Jugendherberge hervorgegangen, die Ende der 1970er-Jahre fertiggestellt wurde. 2003 erfolgte dann ein aufwendiger Umbau zu einem barrierefreien Betrieb. FIT steht für Freizeit, Integration und Tagung. Die Barrierefreiheit der Innenbereiche und Außenanlagen ist nicht nur für die Gäste, sondern ebenso für die Mitarbeiter wichtig. Als Integrationsbetrieb der Lebenshilfe Beschäftigungs- und Dienstleistungs GmbH bietet das Hotel Fit Menschen mit und ohne Behinderung Arbeit. Die im Haus umgesetzte Barrierefreiheit geht also weit über die Räume hinaus bis hin zu den Seminar- und Aktivangeboten in der freien Natur. „Unser Haus spricht ganz bewusst alle Menschen an – ob mit oder ohne Behinderung. Alle sollen sich hier wohlfühlen und ihren Aufenthalt genießen“, sagt Direktor Timo Haller.

Sechs der 34 modernen Komfortzimmer sind speziell für Rollstuhlfahrer eingerichtet, verfügen beispielsweise über behindertengerechte Sanitärräume. Zudem bietet das Haus vielseitige naturbezogene Freizeitgestaltung an, darunter ausgewiesene Ausflugsmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer. Und wer trotz seiner eingeschränkten Mobilität das Abenteuer sucht, kann sich im Hochseilgarten für Rollstuhlfahrer ausprobieren. „Den Mut hatten wir bisher noch nicht“, sagt Josef Neumann. Er und seine Frau fühlen sich als ganz normale Gäste. „Auch, wenn sich durch eine Krankheit oder das Alter unsere Beweglichkeit verändert, müssen wir doch nicht auf alles verzichten. Es gibt für vieles eine Lösung. Wir wollen weiterhin aktiv leben“, sagt Hedwig Neumann und plant bereits die nächste Reise.

Qualitätswanderwege „Bergisches Wanderland“

Der Deutsche Wanderverband hat mit dem „Bergischen Weg“ und dem „Bergischen Panoramasteig“ zwei Wanderwege als Qualitätsfernwanderwege ausgezeichnet. Die Wege überzeugen mit ihrer kulturellen und offenen Landschaft in der Region. Mit einer Länge von ca. 244 Kilometern überzeugt der Bergische Panoramasteig mit wunderschönen Aussichten über den Naturpark Bergisches Land bis ins Sauerland oder zum Rhein. Auf ungefähr 260 Kilometern führt der Bergische Weg von Essen durch das Bergische Land bis nach Königswinter im Siebengebirge.

Nutzen Sie die Kombination aus Kultur- und Naturlandschaft und lernen Sie die Industriekultur und die Heimatgeschichte des Bergischen Landes kennen. Viele Tages- und Halbtagestouren bieten sich für Paare und Familien an, um mehr technische, naturkundliche, literarische und historische Themen für Kultur und Geschichte zu erfahren. Der Overather Pilgerweg, der Baumweg oder der Bierweg bieten Ihnen so ganz unterschiedliche Wandererlebnisse an. www.bergisches-wanderland.de

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