Vor einigen Wochen breitete sich eine Sprachnachricht über WhatsApp aus, in der behauptet wird, COVID-19 würde durch Ibuprofen verschlimmert. Eine weitere Theorie, die über diverse Facebook-Gruppen verbreitet wurde, lautete: Das Coronavirus sei in einem Labor entstanden, um Geld mit dem Verkauf von Medikamenten zu verdienen. Diese und viele weitere Falschinformationen kursieren derzeit im Internet (Anmerkung: Am Ende dieses Beitrages führen wir noch weitere populäre Beispiele auf) und wurden bereits Millionenfach angeschaut. Die Gefahr der Desinformationen liegt vor allem darin, dass Sie von Menschen als wahr erachtet werden und zu gefährlichem Verhalten führen können. So haben beispielsweise in Großbritannien Personen auf die Annahme hin, dass Strahlung den Ausbruch von Corona-Infektionen begünstigt, Handymasten angezündet.
Doch wie erkennt man Fake News? Damit Sie keiner Falschmeldung auf den Leim gehen, haben wir für Sie ein paar Tipps zusammengestellt:
- Quelle prüfen: Prüfen Sie den Inhalt genauestens auf Ihre Herkunft. Ist diese klar benannt oder eher undeutlich? Kennen Sie die Quelle? Falls nein, sollten Sie skeptisch sein.
- Auch Personen mit angeblichen Doktor-Titeln sind nicht immer glaubwürdig. Hinterfragen Sie die Absichten der Quelle.
- Beziehen Sie Ihre Informationen aus bekannten und seriösen Quellen: Bekannte Medien wie die ARD sind zuverlässige Informationsgeber. Auch den Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem Robert Koch Institut können Sie Glauben schenken.
- Machen Sie einen Faktencheck: Mittlerweile gibt es seröse Quellen, die alle Informationen im Netz einem Faktencheck unterziehen. Oft finden sich hier bereits Anmerkungen zu dem gesuchten Thema und Sie können die Fake News vorzeitig entlarven. Einen solchen Faktencheck können Sie zum Beispiel auf der Seite des SWR3 machen.
Katarina Bader ist Professorin an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Auf die Frage, wie sich am besten erkennen lässt, ob eine Nachricht wahr oder unwahr ist, antwortet sie wie folgt:„Ein einfacher und meist guter Check ist, die Nachrichten nochmals zu googeln. Debunking-Initiativen (Debunking = das Entlarven eines Mythos) wie Mimikama und Faktencheck arbeiten gerade sehr intensiv. […] Besonders vorsichtig sollte man auch mit – angeblichen – Augenzeugenberichten sein. Der Bruder meines Friseurs ist Arzt in Italien und sagt… – so beginnen aktuell sehr oft Gerüchte.“
Darüber hinaus unterscheidet Frau Bader drei Arten von Desinformationen:
- Verschwörungstheorien: Die Chinesen, Juden, Amerikaner oder auch Internet-Unternehmer wie Bill Gates hätten das Virus in die Welt gesetzt.
- Medizin: Ein neuer Hotspot könnte sich in Kreisen mit einer Affinität zur Naturheilkunde bilden. Einzelne Akteure stellen Behauptungen auf, dass Corona nur eine normale Grippe sei.
- Gerüchte: Obskure Tipps zum gesund bleiben, Gerüchte über böse Banden und gefälschte Augenzeugenberichte aller Art.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Hier geht es zum Fakten Quick-Check (Stand: 14.04.2020) weit verbreiteter Falschmeldungen. Sollten Sie diesen Informationen begegnen, handeln Sie nach dem Credo, dass bereits Peter Lustig in seiner Sendung Löwenzahn empfohlen hat: Abschalten!
- Corona-Maßnahmen sind übertrieben
- Beispiel: Prof. Sucharit Bhakdi
- Beispiel: Dr. Wolfgang Wodarg
- Der Konsum von Alkohol hilft gegen das Coronavirus
- Strahlung steigert die Gefahr sich mit Corona zu infizieren
- Ibuprofen verschlimmert den Verlauf einer Corona Infektion
- Supermarktketten schränken ihre Öffnungszeiten ein
- Das Coronavirus gab es schon vorher und ist ein Ablenkungsmanöver
- Der Autor des Buches „The Eye of Darkness“ hat das Coronavirus vorhergesehen
- Ein Asterix-Comic von 2017 hat das Coronavirus vorhergesagt
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!
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