Warum sollte man sich überhaupt gegen Corona impfen lassen?
Impfskeptiker kritisieren häufig, dass sich Geimpfte trotz allem mit dem Corona-Virus anstecken können. Das stimmt zwar, jedoch sind das Ansteckungsrisiko und auch die Viruslast für vollständig Geimpfte geringer. Der wichtigste Grund für die Impfung gegen Corona ist jedoch, dass Sie sich selbst vor einem schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf schützen. Gerade für ältere Menschen, die nachweislich zur Corona-Risikogruppe gehören, ist die Impfung also essenziell.
Personen, die zwei Impfungen erhalten haben, gelten als vollständig geimpft. Inzwischen gibt es jedoch neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich der Dauer des Impfschutzes. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt eine Auffrischungsimpfung, die sogenannte Booster-Impfung.
Booster-Impfung: Warum ist die Auffrischung der Impfung wichtig?
Das Wichtigste vorab: Alle zugelassenen Corona-Impfstoffe schützen zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen und reduzieren ebenso das Ansteckungsrisiko für Sie und andere. Jedoch haben Studien belegt, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Dies trifft vor allem auf ältere Menschen zu. Des Weiteren bewirken mehrere Impfungen eine stärkere Immunantwort. Der Körper bildet mehr Antikörper und der Schutz wird verstärkt. Hier kommt auch der Name „Booster“ her, was so viel wie „Verstärker“ bedeutet.
Die sich aktuell schnell verbreitende Omikron-Variante macht es zudem notwendig, dass alle Menschen einen sicheren Impfschutz vorweisen. Der Impfschutz nach der Grundimmunisierung ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausreichend, um die drohende Omikron-Welle zu vermeiden.
Corona Booster: Wann sollte man sich boostern lassen?
Der Impfschutz nach den ersten beiden Impfungen verringert sich nach aktuellen Kenntnisstand nach drei bis vier Monaten. Die aktuelle Empfehlung der STIKO ist daher, dass die Auffrischung durch eine dritte Impfung ca. drei Monate nach der letzten Impfung stattfinden sollte. Nach Verabreichung einer Booster-Impfung wird nicht nur der Schutz gegen die bisherigen Corona-Varianten aufgefrischt, auch die Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante steigt. Die vollständige Wirkung der Booster-Impfung setzt ungefähr sieben bis 12 Tage nach der dritten Impfung ein.
Wird die Booster-Impfung auch im digitalen Impfnachweis angezeigt?
Ja, sobald Sie die dritte Impfung erhalten haben, können Sie sich nach Vorlage Ihres Impfausweises in der Apotheke einen neuen QR-Code holen. Beim Einscannen des Codes wird die dritte Impfung in Ihrer App sichtbar. Der Download einer neuen App oder das erneute Anmelden ist dafür nicht notwendig. Hier finden Sie weitere Informationen zum digitalen Impfnachweis. Falls Sie keine App haben und auch keine installieren möchten, keine Angst: Der klassische, gelbe Impfpass ist auch ein gültiger Nachweis über die Corona-Impfung.
Sollten Sie sich auch impfen lassen, wenn Sie von Corona genesen sind?
Die Antwort ist ein klares Ja.
Der Immunschutz, der durch eine durchgemachte Infektion entstanden ist, lässt mit der Zeit nach. Laut der Empfehlung der STIKO sollte eine Impfung zur Auffrischung des Immunschutzes nach einer Genesung drei Monate nach der Infektion durchgeführt werden. Die Impfung ist aber auch frühestens vier Wochen nach vollständigem Abklingen der Symptome möglich. Dies ist besonders relevant bei der derzeit sich verbreitenden Omikron-Variante. Gegen diese neue besonders infektiöse Virusvariante schützt eine überstandene Infektion mit den bisherigen Corona-Varianten nicht ausreichend.
Nach einer Corona-Infektion benötigen Genesene zunächst nur eine Impfung, um als vollständig geimpft zu gelten. Die bereits hohe Antikörperkonzentration durch Genesung kann durch eine zusätzliche, zweite Impfung nicht weiter gesteigert werden. Jedoch sollten auch Genesene auf eine Auffrischungsimpfung nach ca. 3 Monaten nach der vollständigen Impfung achten. Für die Impfung von Genesenen können alle zugelassenen Impfstoffe entsprechend den Empfehlungen der STIKO verwendet werden.
Weitere Fragen zum Thema Corona Impfung und Boostern im Überblick:
mRNA-Impfstoff: Welcher Booster-Impfstoff ist der bessere?
Die Unternehmen BioNTech/Pfizer sowie Moderna haben beide sogenannte mRNA-Impfstoffe auf den Markt gebracht. Diese Impfstofftechnik wird derzeit beim Boostern eingesetzt, da sie sich als besonders wirksam herausgestellt hat. Auch, wer zuerst mit einem Vektorimpfstoff geimpft wurde, erhält nun die mRNA Impfung als Auffrischung. Die STIKO betont, dass beide Impfstoffe hinsichtlich ihrer Wirksamkeit absolut gleichwertig sind. Das heißt, Sie können unbesorgt sowohl den Impfstoff von BioNTech/Pfizer, als den von Moderna, für die Auffrischung Ihrer Impfung nutzen.
Booster-Impfung erhalten: Wo kann ich mich impfen lassen?
Sie haben derzeit verschiedene Möglichkeiten, eine Auffrischungsimpfung zu erhalten. Da auch niedergelassene Ärzte impfen, können Sie sich als Erstes an Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin wenden. Auch die Impfzentren sind in einigen Bundesländern wieder geöffnet und verabreichen allen Personen über 18 die Booster-Impfung. Sie können auch ganz unkompliziert und spontan zu einem der Impfmobile in Ihrer Gegend gehen. Auf der Webseite der Bundesregierung finden Sie genaue Informationen über die Organisation vor Ort in Ihrem Bundesland.
Sollten sich meine Enkelkinder auch impfen lassen?
Das kommt vor allem auf das Alter Ihrer Enkelkinder an. Die STIKO empfiehlt Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen die Impfung gegen Corona. BioNTech/Pfizer hat für Kinder in dieser Altersgruppe einen Kinderimpfstoff entwickelt, der seit dem 13.12.21 an Arztpraxen und Apotheken ausgeliefert wird. Durch Studien konnte bei diesem Impfstoff ein positives Nutzen/Risiko-Profil abgeleitet werden. Grundsätzlich können sich auch Kinder ohne Vorerkrankungen impfen lassen. Dies kann sinnvoll sein, wenn sie mit Risikogruppen in einem Haushalt zusammenleben.
Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ist die Corona-Impfung generell empfohlen, unabhängig von Vorerkrankungen. Für diese Altersgruppe wird der Impfstoff von BioNTech/Pfizer verwendet, der auch an erwachsene Personen verimpft wird.
Gibt es aktuelle eine Impfpflicht in Deutschland?
Die Bundesregierung diskutiert aktuell über eine allgemeine Impflicht. Bisher wurde jedoch noch keine Einigung erzielt, sodass es derzeit keine Impfpflicht für alle gibt. Jedoch wurde kürzlich eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter, die in Krankenhäusern und Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie in Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten Kontakt zu vulnerablen Personen haben, dieser Impfpflicht unterliegen. Die Mitarbeiter müssen bis zum 15. März einen entsprechenden Nachweis über eine Impfung, einen Genesenennachweis, oder ein ärztliches Attest, dass sie nicht geimpft werden können, bei ihrem Arbeitgeber einreichen.
Unser aktueller Ratgeberartikel soll ein Leitfaden für Sie sein, der Ihnen einige Fragen hinsichtlich der Corona-Impfung beantwortet und noch einmal auf die Wichtigkeit von Impfung und Auffrischung hinweist. Er dient nur zu Informationszwecken. Letztendlich liegt die Entscheidung für oder gegen eine Impfung bei Ihnen selbst. Lassen Sie sich ausführlich von Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin oder dem Gesundheitsamt beraten.
Viele weitere nützliche Informationen erhalten sie ebenfalls auf den Seiten des Robert Koch-Instituts.
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