Die Anatomie der Nasennebenhöhlenentzündung

Zuerst ein bisschen Anatomie. Das Wort Nasennebenhöhlenentzündung haben Sie bestimmt schon öfter ausgesprochen. Aber Hand aufs Herz: Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie diese Höhlen aussehen und wo sie sich befinden?

Der menschliche Schädel besitzt:

  • 2 Kieferhöhlen
  • 2 Stirnhöhlen
  • 2 Siebbeinhöhlen
  • 2 Keilbeinhöhlen

Die Kieferhöhlen befinden sich neben der Nase, die Stirnhöhlen über den Augenbrauen. Die Siebbeinhöhlen (oder Siebbeinzellen) sind zwischen oberer Nase und Augeninnenwinkel positioniert, die Keilbeinhöhlen seitlich davon. Stellen Sie sich die Nebenhöhlen als luftgefüllte Hohlräume vor, durch schmale Öffnungen mit Ihrer Nase verbunden. Die Innenwände dieser Hohlräume kleidet eine Schleimhautschicht aus.

Die Nasennebenhöhlen: Ihre Klimaanlage

Nasennebenhöhlen sind eine Art Klimaanlage für Ihre Atemwege. Sie erwärmen Ihre Atemluft und feuchten sie an. Außerdem bilden die Schleimhautzellen einen dünnen Sekretfilm, an dem Staub, Schmutzpartikel und Krankheitserreger gebunden und abtransportiert werden. Vor allem die Störung dieser Funktion löst eine Nasennebenhöhlenentzündung aus.

Wenn alles „dicht“ ist

Ursache einer Nebenhöhlenentzündung ist oft ein Schnupfen. Dabei entzünden sich die Nasenschleimhäute. Und manchmal springt diese Entzündung auf die Nebenhöhlen-Schleimhäute über. Sie schwellen an. Die belüftenden Verbindungskanälchen zwischen Nasenraum und Nebenhöhlen verstopfen. Jetzt ist Ihre Nebenhöhle „dicht“. Das Schleimhautsekret fließt nicht ab: Ein idealer Nährboden für Krankheitserreger. So entsteht die akute Nasennebenhöhlenentzündung.

Diagnose: chronische Nasennebenhöhlenentzündung

Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung bleibt über einen Zeitraum von mindestens zwölf Wochen bestehen. Anders als der akute Verlauf lösen nicht Viren oder Bakterien diese Form der Sinusitis aus. Oft liegen anatomische Probleme vor: eine stark gekrümmte Nasenscheidewand oder groß ausgeformte Nasenmuscheln. Auch gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen) sind häufig für die chronische Nasennebenhöhlenentzündung verantwortlich. Eine andere Ursache können Allergien und die oft damit verbundenen verstopften Atemwege sein. Ein weiterer Risikofaktor für die chronische Nebenhöhlenentzündung ist eine gestörte lokale Immunabwehr. Auch im Zusammenhang mit Asthma und COPD beobachtet die Medizin ein verstärktes Auftreten der chronischen Sinusitis.

Nasennebenhöhlenentzündung: Unterscheidungen

Die Medizin liebt Einteilungen. Auch für die Nasennebenhöhlenentzündung hat sie Unterscheidungen gefunden – je nach Dauer, Ort und Häufigkeit des Auftretens. Am häufigsten kommt eine Nasennebenhöhlenentzündung im Bereich der Kieferhöhlen und der Siebzellen vor. Stirnhöhlen- und Keilbeinhöhlenentzündungen zählen zu den selteneren Krankheitsverläufen. Sind mehrere Nasennebenhöhlen entzündet, spricht der Mediziner von einer Polysinusitis. Breiten sich die Entzündungsherde über alle Nasennebenhöhlen aus, wird das Pansinusitis genannt.

Akute und chronische Probleme

Wichtiger noch als der Ort einer Nasennebenhöhlenentzündung ist ihre Dauer. Je nachdem, wie lange Sie sich mit den Entzündungsherden herumschleppen, unterscheiden die Mediziner zwischen einer akuten und einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung.

  • Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung klingt meistens nach zwei Wochen ab.
  • Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung dauert länger als zwölf Wochen.

Diese Unterscheidung ist wichtig. Denn die beiden Entzündungsverläufe werden durch eigene Symptome begleitet. Auch die Behandlungsansätze sind verschieden.

Akute Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome

In den meisten Fällen leiden Sie vor Beginn einer Nasennebenhöhlenentzündung an einem Schnupfen. Aus der Entzündung Ihrer Nasenschleimhaut entwickelt sich die Entzündung der Nebenhöhlen-Schleimhäute. Diese Symptome sind typisch:

  • Schnupfen
  • Kopfschmerzen/Druckgefühl im Kopf – pochende Schmerzen, die stärker werden, wenn Sie den Oberkörper nach vorn neigen
  • Mundgeruch
  • Abgeschlagenheit
  • bei schwereren Verläufen – Fieber, Sehstörungen, schmerzhafte Schwellungen
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome
  • leichtere Kopfschmerzen, aber in vielen Fällen auch ohne diese Symptomatik
  • verstopfte Nase, eitriger, schleimiger Nasenausfluss
  • besonders typisch – Einschränkungen des Geruchs- und Geschmackssinns, Geschmacksverlust
  • Mundgeruch
  • eventuell akute Infektschübe

Außerdem gibt es im medizinischen Fachjargon noch die rezidivierende Nasennebenhöhlenentzündung. Von ihr spricht der Arzt, wenn Sie mehr als viermal pro Jahr an dieser Krankheit leiden und die Symptome zwischendurch immer wieder vollständig abklingen.

Nasennebenhöhlenentzündung in der Kieferhöhle

Die meisten Nasennebenhöhlenentzündungen spielen sich in den Kieferhöhlen ab. Das ist anatomisch bedingt, denn diese Bereiche liegen direkt neben der Nase. Meist lösen Bakterien oder Viren die Entzündung aus, wenn die Verbindungskanäle zwischen Nase und Nebenhöhle verstopft sind und das Schleimhautsekret nicht abfließen kann. Ein anderer, seltenerer Auslöser sind Wurzelentzündungen im Oberkiefer oder die Entfernung eines Zahns. Typisch für eine Nasennebenhöhlenentzündung der Kieferhöhlen ist ein dumpfer, pochender Kopfschmerz und ein Druckgefühl im Bereich der Wangen.

Nasennebenhöhlenentzündung der Stirnhöhle

Eine Nasennebenhöhlenentzündung der Stirnhöhlen zählt zu den selteneren Lokalisationen der Sinusitis. Denn im Rahmen eines länger andauernden Schnupfens werden die näher zur Nase gelegenen Kieferhöhlen und Siebzellen befallen. Eine Nasennebenhöhlenentzündung der Stirnhöhle hat ihre Ursache meistens in einer dauerhaft blockierten Belüftung. Grund dafür kann eine Allergie oder eine Naseninfektion sein. Aber oft hat diese Art der Nasennebenhöhlenentzündung auch anatomische Gründe. Wenn Sie unter ausgeprägten Nasenpolypen leiden oder Ihre Nasenscheidewand stark gekrümmt ist, können Ihre Stirnhöhlen mangelhaft belüftet sein. Die akute Nasennebenhöhlenentzündung in diesem Bereich verursacht stechende, pulsierende Schmerzen an der Stirnseite und rund um die Augen. Auch Bindehautentzündungen treten in diesem Rahmen auf. Der Geruchssinn ist beeinträchtigt.

Die Grenze zwischen Erkältung und Nasennebenhöhlenentzündung

Wo hört der Schnupfen auf, wo fängt die Nasennebenhöhlenentzündung an? Medizinischen Laien fällt es häufig schwer, hier eine Grenze zu ziehen. Allerdings unterscheiden sich die Symptome recht deutlich. Leiden Sie unter einem gewöhnlichen Schnupfen, ist Ihre Nase verstopft oder läuft dauerhaft. Die Haut entzündet sich und vielleicht schmerzt Ihr Hals, weil Sie ständig durch den Mund atmen. Das ist ein lästiger Zustand, aber ohne gravierendes Krankheitsgefühl. Geht der Schnupfen in eine Nasennebenhöhlenentzündung über, sieht das anders aus. Jetzt fühlen Sie sich schlapp und leiden unter Schmerzen im Kopf- und Gesichtsbereich. Diese Schmerzen nehmen zu, wenn Sie sich bücken oder kräftig auftreten. Außerdem lassen Ihr Geruchs- und Geschmackssinn nach.

Jetzt aber schnell zum Arzt

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung sollte nach zwei Wochen abgeklungen sein. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie sich spätestens jetzt Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin vorstellen. Ein Arztbesuch kann auch schon vorher ratsam sein, wenn

  • die Symptome stärker werden
  • hohes Fieber auftritt
  • die Symptome nach einigen Besserungstagen wieder aufflammen
  • die Nasennebenhöhlenentzündung häufiger auftritt
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Lassen Sie sich krankschreiben

Auch als Arbeitnehmer sollten Sie mit einer Nasennebenhöhlenentzündung Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen. Denn die meisten Nebenhöhlenentzündungen entstehen durch Erkältungsviren. Und diese verbreiten sich bekanntlich über Tröpfcheninfektion. Erwischen die Viren das Immunsystem in einem schwachen Moment, dringen sie in die Schleimhäute der Nase vor. Von dort verbreiten sie sich gerne in die Nasennebenhöhlen, vor allem in die Kieferhöhlen. So entsteht die Nasennebenhöhlenentzündung. In ihrer verbreiteten viralen Form ist sie also ansteckend. Darum gilt: Sobald sich die ersten Erkältungssymptome einstellen, gehen Arbeitnehmer zum Arzt/zur Ärztin und nicht zur Arbeit.

Anders sieht das bei der bakteriellen oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündung aus. Hier liegt in den meisten Fällen keine Ansteckungsgefahr vor. Dennoch sollte diese Frage immer ärztlich abgeklärt werden.

Infektionswege der Nasennebenhöhlenentzündung

Der typische Übertragungsweg der viralen Nasennebenhöhlenentzündung ist die Tröpfcheninfektion. Auch über eine Schmierinfektion ist eine Weitergabe möglich. Typische Situation für die Tröpfchenübertragung: Die infizierte Person niest oder hustet, und die unsichtbaren winzigen Tropfen werden von anderen Anwesenden eingeatmet. Selbst beim Sprechen ist eine Übertragung möglich. Die Schmier- oder Kontaktinfektion läuft typischerweise so ab: Die infizierte Person niest in ihre Hand und fasst etwas später die Türklinke des Büros an; die Viren gelangen an die Hände der Nachfolgenden und von dort bei Berührungen an die Nase oder den Mund.

Achtung Inkubationszeit: Wie alle Infektionskrankheiten hat auch die virale Nasennebenhöhlenentzündung einen Vorlauf – eine Zeit zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen. Diese Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage. Insgesamt besteht für einen Zeitraum von bis zu 14 Tagen Ansteckungsgefahr.

Mögliche Komplikationen einer Nasennebenhöhlenentzündung

Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. In den allermeisten Fällen handelt es sich bei der Nebenhöhlenentzündung um eine zwar lästige, aber nicht gefährliche Erkrankung. Sie heilt in 60 bis 80 Prozent aller Fälle komplikationslos aus. Bei 90 Prozent aller Betroffenen ist sie spätestens nach sechs Wochen abgeklungen. Die übrigen 10 Prozent fallen auf die chronischen Verläufe. Bei manchen Patienten schränkt sie allerdings die Lebensqualität über viele Jahre ein, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden.

Schwerere Komplikationen treten bei der Nasennebenhöhlenentzündung selten auf. Manchmal breitet sich der Entzündungsprozess auf die Augenhöhlen aus. Dann kommt es eventuell zu Sehstörungen oder Lidschwellungen. In sehr seltenen Fällen entzünden sich die Hirnhäute (Meningitis) oder das Gehirn (Enzaphalitis).

Die Diagnose der akuten Nasennebenhöhlenentzündung durch den Arzt/die Ärztin

Wie bereits festgestellt, fällt es dem medizinischen Laien oft schwer, zu entscheiden, ob nur eine Erkältung bzw. ein Schnupfen vorliegt oder ob bereits die Nebenhöhlen entzündet sind. Gehen Sie auf jeden Fall rechtzeitig zu Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin, um Gewissheit zu bekommen. In der Praxis werden die typischen Nasennebenhöhlenentzündung Symptome abgeklärt. Dazu zählt der Druck- und Klopfschmerz über den Nasennebenhöhlen. Ein weiterer Hinweis ist die Verstärkung dieses Schmerzes, wenn Sie Ihren Oberkörper vorbeugen. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wirft einen Blick in Ihren Rachen. Oft ist an der hinteren Rachenwand ein eitriger Schleimfluss festzustellen. Im Zweifelsfall können die Entzündungsparameter, gewonnen durch eine Blutuntersuchung, endgültige Auskunft über das Vorliegen einer Nasennebenhöhlenentzündung geben.

Die Diagnose der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung

Von der akuten Sinusitis unterscheidet sich die chronische Form. Hier treten Symptome in den Hintergrund, um zeitweise wieder aufzuflammen. Oft wird die Erkrankung gar nicht als solche wahrgenommen. Die Betroffenen gewöhnen sich an die herabgesetzte Lebensqualität – eine eingeschränkte Nasenatmung, nächtliches Schnarchen, Druckgefühle im Kopf- und Gesichtsbereich und Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns. Folgende Diagnoseverfahren haben sich bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung bewährt:

  • Nasenspiegelung
  • Allergie-Tests
  • bildgebende Untersuchungen
Nasenspiegelung

Eine Nasenspiegelung kann Auskunft über mögliche anatomische Ursachen der Nebenhöhlenentzündung geben. Der Arzt/die Ärztin führt einen Nasenspiegel oder ein schmales Endoskop in Ihre Nase ein. Damit lässt sich zuallererst der Zustand der Schleimhäute gut beurteilen. Gerötete, angeschwollene Schleimhautbereiche weisen auf den Entzündungsprozess hin. Des Weiteren kann mit dem Instrument abgeklärt werden, ob die Nase von Polypen/Schleimhautwucherungen verengt wird oder ob eine starke Krümmung der Nasenscheidewand vorliegt. Damit wären die möglichen Ursachen für Ihre chronische Nasennebenhöhlenentzündung geortet. Gleichzeitig kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin im Rahmen der Nasenspiegelung eventuell einen Abstrich entnehmen. Das ist immer dann wichtig, wenn die Erkrankung auf eine bekannte Immunschwäche trifft. Der Abstrich dient der genauen Identifizierung des Krankheitserregers und der gezielten Auswahl eines Antibiotikums.

Allergie-Tests

Allergien und die chronische Nasennebenhöhlenentzündung treten gerne gemeinsam auf. Darum erkundigt sich Ihr Arzt/Ihre Ärztin nach bestehenden Allergien. Gegebenenfalls wird auch ein Allergietest durchgeführt, um herauszufinden, ob Ihr Organismus allergisch reagiert und welche Stoffe die Überreaktionen auslösen. Sollten diese identifiziert und eine entsprechende Allergiebehandlung eingeleitet werden, bessert sich in diesem Rahmen meistens auch die Nasennebenhöhlenentzündung.

Bildgebende Untersuchungen

Eventuell zieht Ihr Arzt/Ihre Ärztin auch bildgebende Verfahren zu Rate (die Computertomographie [CT] und Röntgen-Untersuchungen). Das geschieht vor allem dann, wenn die Nasenspiegelung einen Hinweis auf anatomische Ursachen der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung gegeben hat. Die Bildgebung hilft bei der Vorbereitung und Planung einer OP, die den Atemfluss durch die Nase verbessert.

Die Nebenhöhlen frei bekommen: Diese Hausmittel können dazu beitragen

Eines vorweg: Hausmittel sind keine Allheilmittel. Im Zweifelsfall und bei länger andauernden oder starken Beschwerden ist der Gang zu Ihrem Arzt/zu Ihrer Ärztin unumgänglich.

Hausmittel wirken oft lindernd und können auf sanfte Weise den Gesundungsprozess bei einer Nasennebenhöhlenentzündung unterstützen. Hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – eine Liste beliebter Hausmittel gegen die Nebenhöhlenentzündung:

  • Massagen
  • Inhalationen
  • Nasenduschen
  • Rotlicht
  • Kompressen und Wickel
  • Tees
Massagen

Druckgefühl und Kopfschmerzen sind Leitsymptome einer Nasennebenhöhlenentzündung. Hier kann die Selbstmassage lindernd wirken. Sie massieren von der Gesichtsmitte entlang der Augenbrauen bis zu den Schläfen. Dann von den Nasenflügeln zu den Wangenknochen und wieder bis zu den Schläfen. Schließlich vom Kinn ausgehend über die Kieferknochen bis zum Schläfenbereich. Besonders wohltuend wirkt diese Massage in Verbindung mit etwas Lavendelöl.

Inhalationen

Inhalieren ist ganz einfach. Es braucht wenig Hilfsmittel und kann einen lindernden bis heilenden Effekt haben. Geben Sie heißes Wasser mit einem Inhalationszusatz in eine Schüssel. Fügen Sie Salz hinzu, Kamillenblüten, Lavendel oder Thymian. Auch einige Tropfen ätherisches Öl, Auszüge zum Beispiel von Minze, Thymian oder Eukalyptus wirken befreiend. Legen Sie sich ein frisches Handtuch über den Kopf und atmen Sie die Dämpfe 10 bis 15 Minuten ein. Das wirkt bei der Nasennebenhöhlenentzündung abschwellend und befeuchtend. Das angestaute Sekret kann besser abfließen.

Nasendusche

Die Nasendusche ist ein legitimes Hausmittel bei einer leichten Nasennebenhöhlenentzündung. Sie spült Keime und Sekrete aus. Dabei kommt eine Kochsalzlösung zum Einsatz, die Sie leicht selbst herstellen können: 0,9 Gramm reines, zusatzloses Kochsalz auf 100 Milliliter Wasser. Immer frisch zubereiten und lauwarm verwenden.

Rotlicht

Die Rotlichtlampe gehört zum Inventar vieler Haushalte, vor allem wenn Kinder in ihnen wohnen. Das Infrarotlicht regt Durchblutung und Stoffwechsel an. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung hilft die Rotlichtlampe, weil ihre Wärme den Schleim verflüssigt. Vorsicht jedoch bei starken Entzündungszuständen: Hier können die Symptome durch die hohen Temperaturen verstärkt werden.

Kompressen und Wickel

Der Brustwickel ist weit bekannt. Ein heißes Handtuch einrollen und 20 bis 30 Minuten um die Brust wickeln. Das kann schleimlösend wirken. Für eine Leinsamenkompresse kochen Sie Leinsamen weich und geben sie heiß in Leinensäckchen. Diese Säckchen legen Sie sich auf Nase, Stirn und andere betroffene Regionen.

Zitronenkompresse

Bio-Zitronen in Scheiben schneiden und diese mit einer Mullbinde unter Ihren Fußsohlen befestigen. Socken darüber ziehen und über Nacht einwirken lassen. Die ätherischen Öle der Zitronen wirken bei einer Nasennebenhöhlenentzündung schleimlösend und entzündungshemmend.

Tees

Heilkräutertees können Sekrete verflüssigen und Entzündungen eindämmen. Zu den geeigneten Pflanzen bei der Nasennebenhöhlenentzündung zählen:

  • Ingwer
  • Lindenblüten
  • Eisenkraut
  • Holunderblüten
  • Primel
  • Mädesüß
  • Thymian

Medikamentöse Therapie gegen die Nasennebenhöhlenentzündung

Neben den Hausmitteln gibt es einige frei zugängliche und einige rezeptpflichtige Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt/Ihre Ärztin verordnen müssen:

  • salzhaltige Nasensprays
  • abschwellend wirkende Nasensprays
  • Cortison-Sprays
  • Antibiotika
  • Mittel mit Myrtol
Salzhaltige Nasensprays

Diese Sprays wirken bei der Nasennebenhöhlenentzündung nur reinigend und nicht abschwellend. Dennoch können sie den Heilungsprozess unterstützen.

Abschwellend wirkende Nasensprays

Sie verengen die Schleimhaut-Gefäße, lassen sie abschwellen. Der Schleim kann besser abfließen, die Verbindungskanälchen sich wieder öffnen. Achtung: Nehmen Sie solche Sprays am besten in Absprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin und nicht länger als eine Woche. Sie können die Schleimhaut beschädigen.

Cortison-Sprays

Cortison-Sprays sind rezeptpflichtig. Mediziner verordnen sie nur bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Sie dämpfen die Entzündungsreaktion.

Antibiotika

Diese ärztlich verschriebenen Präparate kommen bei schweren Fällen bakterieller Nasennebenhöhlenentzündungen zum Einsatz.

Mittel mit Myrtol

Myrtol ist eine Mischung aus Myrten-, Zitronen-, Süßorangen- und Eukalyptusöl. Es verflüssigt das Sekret in den Nebenhöhlen. Myrtol ist nicht geeignet für Kinder unter sechs Jahren. Asthmatiker nehmen es nur nach ärztlicher Absprache.

Ein Hinweis zur Nasennebenhöhlenentzündung in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft entzündet sich die Nasenschleimhaut oft. Und daraus kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln. Diese sollte möglichst schnell behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Stimmen Sie die medikamentöse Therapie der Nasennebenhöhlenentzündung auf jeden Fall mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ab.

Vorsorge ist bei der Nasennebenhöhlenentzündung die beste Sorge

Auch für die Nasennebenhöhlenentzündung gilt: Vorsorge ist die beste Sorge. Halten Sie Ihre Nasenschleimhäute feucht. Besonders im Winter trocknet die aufgeheizte Raumluft sie aus. Darum ist es wichtig, regelmäßig stoßzulüften und auch bei wenig einladendem Wetter Zeit im Freien zu verbringen. Raucher bekommen besonders häufig eine Nasennebenhöhlenentzündung, weil die Schleimhäute chronisch gereizt sind. Wenn Sie nicht genug Gelegenheiten haben, an die frische Luft zu gehen, feuchten Sie Ihre Schleimhäute mit einem salzhaltigen Nasenspray oder mit einer Nasendusche an. Und natürlich hilft es gegen die Nasennebenhöhlenentzündung, das Immunsystem fit zu halten. Denn nur eine geschwächte Abwehr lässt die Ansiedlung von Viren und Bakterien zu. Wechselduschen, Saunabesuche, Bewegung und vitaminreiche Ernährung sind eine gute Basis. Alkohol und zu viel Stress sowie Schlafmangel unterhöhlen die Abwehrkräfte. Trinken Sie ausreichend Wasser oder Kräutertees. Durch solche gesunden Lebensgewohnheiten können Sie viel dazu beitragen, eine Nasennebenhöhlenentzündung zu vermeiden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Nasennebenhöhlenentzündung”

1. Sollte man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zu Hause bleiben?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung entsteht in den meisten Fällen aus einer Erkältung. Viren nisten sich in der Nasenschleimhaut ein und gelangen von dort in die Nebenhöhlen. Diese Viren verbreiten sich bei jedem Husten und Niesen weiter. Darum muss die Frage, ob eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend ist, meistens mit Ja beantwortet werden. Es ist also ratsam, bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zu Hause zu bleiben.

2. Was hilft am schnellsten gegen Nasennebenhöhlenentzündung?

Gut ist eine Kombination aus bewährten Hausmitteln wie Inhalationen, Wickeln, Tees und speziellen Präparaten, um die Nebenhöhlen frei zu bekommen. Die medikamentöse Therapie der Nasennebenhöhlenentzündung gehört in die Hände Ihres Hausarztes/Ihrer Hausärztin.

3. Wie bekomme ich eine Nasennebenhöhlenentzündung weg?

Neben den Hausmitteln und ärztlich verordneten Präparaten ist es hilfreich, wenn Sie sich während der akuten Nasennebenhöhlenentzündung möglichst viel Ruhe gönnen. Gehen Sie nicht zur Arbeit (auch wegen der Ansteckungsgefahr), atmen Sie viel frische Luft ein, stellen Sie sich einen leichten, vitaminreichen Speiseplan zusammen. Rauchen und Alkohol sind bei der Nasennebenhöhlenentzündung selbstverständlich tabu.

4. Woher weiß ich, dass ich eine Nasennebenhöhlenentzündung habe?

Die Nasennebenhöhlenentzündungssymptome sind für manche schwer zu erkennen, weil die Erkrankung meistens mit einer Erkältung beginnt. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen für die Nasennebenhöhlenentzündung. Je nach Ort des Geschehens (meistens Kieferhöhlen neben der Nase, seltener die Stirnhöhle) spüren Sie einen schmerzhaften Druck, der bei Betastung stärker wird. Auch dumpfe oder pochende Kopfschmerzen treten auf. Diese Symptomatik intensiviert sich, wenn Sie den Kopf nach unten halten oder kräftig mit den Füßen auftreten.

5. Wann geht eine akute in eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung über?

Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung zeigt meist weniger starke Symptome als der akute Verlauf. Dennoch ist für den Betroffenen die Lebensqualität herabgesetzt. Wenn Sie unter der chronischen Form leiden, fühlen Sie sich oft abgeschlagen und wenig leistungsfähig. Sie schlagen sich mit Kopfschmerzen herum. Außerdem können Sie weniger gut riechen und schmecken. Die Medizin spricht von chronischer Nasennebenhöhlenentzündung, wenn der Akutzustand mindestens zwölf Wochen angehalten hat.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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