Das goldene Alter ist ein hervorragender Zeitpunkt, um mit dem Wandern zu starten und die gewonnene Freiheit mit einem befriedigenden Hobby zu füllen. Obwohl Wandern auch anstrengend sein kann, liefert es gleichzeitig neue Energie. Das Adrenalin, die frische Luft, das Ausüben von Bewegung und die Endorphine, die durch das Erreichen des Ziels erzeugt werden, geben dem Körper einen richtigen Schub und laden die Batterien wieder auf. Es gibt keine Gründe gegen das Wandern im Alter. Auch mit 70 Jahren ist es noch machbar, mit dem Wandern zu beginnen, sofern Sie sich ausreichend gesund und fit fühlen. Durch das Wandern wird die Muskulatur des Bewegungsapparates gestärkt. Die Sehnen, Gelenke und Knochen werden trainiert, was die Risiken eines Sturzes minimieren kann. Menschen mit körperlichen Einschränkungen sollten jedoch vor der Planung einer Wanderung ihren Arzt konsultieren.

Warum ist Wandern so gesund?

Ein regelmäßiger Wanderausflug hat zahlreiche positive Effekte auf den gesamten Bewegungsapparat sowie auf das seelische Wohlbefinden. Hier werden nur ein paar Beispiele aufgezählt, wie Sie von dem Wandern profitieren.

Kognitive Vorteile:

  • Stimuliert die Gehirnaktivität
  • Verbessert die Verästelung von Nervenzellen
  • Steigert die Glücksgefühle – hilft gegen Stress, Depressionen und Angstzustände
  • Eine Studie der Universität Pittsburgh hat herausgefunden, dass ein regelmäßiger Wanderausflug die Gefährdung von altersbedingtem Gedächtnisverlust um 50 % verringert

Physische Vorteile:

  • Die erhöhte Sauerstoffzufuhr setzt zusätzliche Energie frei
  • Reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Verbessert den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck
  • Regelmäßiges Wandern erhöht das allgemeine Energieniveau
  • Schützt vor Übergewicht durch die Verbrennung von Kalorien
  • Erhöht die Knochendichte und stabilisiert Sehnen, Gelenke und Bänder
  • Verbessert das Gleichgewicht
  • Stärkt die Abwehrkräfte
  • Reduziert das Krebsrisiko
  • Erhöht die Lebenserwartung

Um mit einer guten Vorbereitung den Wanderausflug anzugehen, gibt es hier wertvolle Tipps!

Um eine Wanderung sicher zu meistern, ist es am wichtigsten, hochwertige Wanderschuhe zu tragen. Diese sollten die Knöchel gut schützen, eine mittelhohe Form haben und wasserfest sein. Außerdem muss eine gute Sohle mit einer starken Profilierung vorhanden sein, damit Sie auf rutschigem Untergrund genug Halt bekommen. Es ist empfehlenswert, die neuen Wanderschuhe zu Hause einzulaufen, um mögliche Blasenbildung zu vermeiden. Damit der Wanderausflug kein unangenehmes Erlebnis wird, tragen Sie dicke Socken und nehmen Sie immer eine Packung Blasenpflaster im Gepäck mit.

Unser Rat: Investieren Sie in Qualität. Das wird sich am Ende auszahlen, sowohl für Anfänger als auch für Profis.

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Eine gute Planung ist die halbe Rechnung

Der Körper benötigt normalerweise ein bis zwei Tage, um sich zu akklimatisieren, auch wenn Sie schon häufig an den gleichen Ort gereist sind. Zunächst sollten Sie sich an die örtlichen klimatischen Bedingungen gewöhnen, ohne sogleich loszuziehen. Bevor Sie losmarschieren, empfiehlt es sich, vorab die Tour zu planen. Dabei hilft es, Kontakt zu Einheimischen aufzunehmen oder einen Bergführer zu fragen, was Ihnen am besten empfohlen wird. Wenn Sie sich in ein neues Gebiet begeben, können Sie sich auch beim örtlichen Wanderverein erkundigen. Besonders Anfänger sollten eine einfache Route wählen, statt direkt mit den höchsten Bergen und längsten Touren zu beginnen. Am besten vor dem Wanderausflug Familie und Freunden mitteilen, wohin es geht. Das erspart Betroffenen daheim Sorgen, und im Falle eines Notfalls kann sofort Hilfe geschickt werden.

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle

Vor dem Wanderausflug empfiehlt es sich, die Wettervorhersagen zu checken und nur bei stabilen Wetterlagen loszuziehen. Selbst bei schönstem Sonnenschein kann das Wetter in den Bergen jedoch schnell umschwingen. Um sicherzustellen, dass Sie für jede Wettersituation gerüstet sind, sollten Sie bei jedem Wanderausflug einen Rucksack mit warmen Kleidungsstücken dabeihaben. Aber nicht nur, um sich vor stürmischem Wetter zu schützen. Vor allem in den Bergen auf hohen Lagen ist die Sonneneinstrahlung sehr stark und eine schützende Kopfbedeckung im Gepäck ist von Vorteil.

Seien Sie sich bewusst über Ihr persönliches Tempo

Bei sportlichen Aktivitäten, die zur Gesundheitsförderung beitragen, ist ein mittleres Maß an Anstrengung erforderlich. Dies bedeutet, dass die Belastung im aeroben Bereich liegt und Sie beim Wandern noch in der Lage sein sollten, ein Gespräch zu führen, ohne außer Atem zu geraten. Sie sollten die Tour an Ihre persönliche Kondition anpassen und auf die Zeichen Ihres Körpers achten. Wenn das Gefühl von Erschöpfung aufkommt, sollten Sie sogleich eine Pause einlegen. Gehen Sie einfach Schritt für Schritt, lauschen Sie Ihrem Atem und lassen Sie alle Gedanken los. Irgendwann gelangen Wanderer in eine Art Trancezustand und finden ihren eigenen Takt. Dies ist eine großartige Möglichkeit, endlich mal wieder abzuschalten und sich zu entspannen.

So handeln Sie richtig bei einem Notfall

Im Falle eines Notfalls ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Verletzten niemals alleine zu lassen. Sollten Sie nicht in der Lage sein, Hilfe zu holen, oder ist der Zugang zu einem Telefon gesperrt, sollten Sie sich mit dem alpinen Notsignal bemerkbar machen. Dazu ist es ratsam, sechsmal hintereinander ein hör- oder sichtbares Signal abzugeben, wie zum Beispiel ein Pfeifen oder mit einer Taschenlampe zu blinken. Nach einer Pause von einer Minute sollte das Signal erneut gegeben werden, bis ein naher Retter durch die dreimalige Wiederholung eines Signals innerhalb einer Minute antwortet.

Die folgenden Nummern sind bei einem Notfall zu beachten: Euro-Notruf: 112, Bergrettung: 140.

Der richtige Wanderrucksack soll es sein

Der Wanderrucksack sollte eine hochwertige Verarbeitung von Nähten und Reißverschlüssen haben. Viele Wanderrucksäcke haben ein komfortables Tragesystem integriert, um das Gewicht ausgeglichen auf Hüfte und Rücken zu verteilen. Probieren Sie sich einfach durch oder lassen Sie sich in einem Sportgeschäft beraten.

Das gehört in den Wanderrucksack

Wenn Sie sich auf dem Wanderausflug befinden, kann das Equipment im Rucksack zum richtigen Zeitpunkt Gold wert sein. Zum Beispiel, wenn der Hunger beginnt, das Wetter umschwingt oder es zu einem Notfall kommt. Packen Sie so leicht wie möglich, um genügend Bewegungsfreiheit zu haben und nicht vom Tragen schwerer Gewichte eingeschränkt zu sein. Diese aufgezählten Utensilien sind unentbehrlich:

  • Regenkleidung (Cape oder Jacke)
  • Zeckenschutz (abhängig von Jahreszeit und Gegend)
  • Sonnenschutz (Brille, Hut, Creme)
  • Proviant (z. B. Äpfel, Bananen, Traubenzucker, Brot, Energieriegel)
  • Mobiltelefon
  • Mineralwasser (eine große, leichte Flasche)
  • Wanderkarte
  • Trillerpfeife
  • Pflaster (auch Blasenpflaster)
  • Taschenlampe
Zwei Jungen im Wald mit Wanderrucksäcken

Die Natur respektieren

Um sicherzustellen, dass Bergsteigen und Wandern auch in Zukunft eine Freude sind, sind wir Menschen alle dazu aufgefordert, die Natur sauber zu halten und Abfälle in das Tal mitzunehmen. Wir müssen stets daran denken, dass die Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden muss. Wenn Sie aufmerksam und schweigsam durch die Natur schreiten, ist es möglich, Tiere zu beobachten. Vor allem in den oberen Himmelsphären lassen sich Waldvögel oder Falken, die durch die Luftschichten gleiten, erblicken.

Die richtige und gesunde Ernährung beim Wanderausflug

Der Körper kann mit der richtigen Ernährung positiv beeinflusst werden. Für ein optimales Ausdauer- und Energielevel beim Wanderausflug sind Kohlenhydrate, Magnesium und ausreichend Flüssigkeit unerlässlich. Nehmen Sie nicht genug Nahrung und Wasser zu sich, greift der Körper auf seine Muskelmasse zurück.

Für einen erfolgreichen Wandertag ist ein ausreichendes, aber nicht übermäßiges Frühstück von großer Bedeutung. Dieses stellt die Grundlage für die benötigte Kraft und Leistung dar und sollte nicht ausgelassen werden. Ein Völlegefühl sollten Sie dabei vermeiden, das Frühstück sollte aber trotzdem leicht verdaulich und üppig sein.

Energiereiches Essen, das während des Wanderausflugs wenig Platz in Anspruch nimmt, besteht empfohlenerweise aus Vollkornprodukten, Obst und Nüssen, Müsliriegeln oder Traubenzucker. Genießen Sie die „Jause“, wann auch immer die Energiereserven aufgefüllt werden müssen, an frischer Luft und mit schöner Aussicht!

Mit etwas Glück kann es beim Wandern in den Bergen vorkommen, dass Sie auf einen Gebirgsbach stoßen. Das Quellwasser aus den Bergen ist für gewöhnlich rein und kann häufig direkt konsumiert werden.

Mit einem Wanderstock perfekt gerüstet für den Wanderausflug

Bei Hüft- oder Knieproblemen können Wanderstöcke ein sinnvolles Utensil sein. Sie entlasten Gelenke und Muskeln und sind vor allem beim Bergablaufen von Vorteil. Generell sollten sich die Wanderstöcke zusammenfalten lassen und so leicht wie möglich sein. Spontan können Sie sich auf dem Wanderausflug mit einem passenden Stock, den Sie auf dem Weg finden, helfen.

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Schon mal vom Waldbaden gehört?

Beim Waldbaden geht es darum, achtsam im Wald zu verweilen, seine Atmosphäre zu spüren und die Natur bewusst zu erleben. Das kann helfen, Stress abzubauen, neue Kraft zu tanken und neue Lebensfreude zu finden. Waldbaden lässt sich optimal mit einem Wanderausflug verbinden und in einer geführten Gruppe oder alleine mit allen Sinnen genießen.

Durch die Kombination aus Bewegung, Meditation und Achtsamkeitsübungen kann der Körper dazu gebracht werden, sich automatisch zu entspannen, den Blutdruck zu senken und in die Tiefenentspannung zu schalten. Ihre Sinne spielen beim Entspannen eine bedeutende Rolle – erleben Sie die Farben, Gerüche, Klänge und den Geschmack Ihrer Umgebung. Nach einer hektischen Woche ist es oft schwer abzuschalten. Nehmen Sie sich deshalb so viel Zeit, wie Ihr Körper braucht, und seien Sie nicht entmutigt, wenn sich die ersehnte Entspannung nicht sofort einstellt.

In der Waldluft befinden sich zahlreiche Botenstoffe (auch als Terpene bekannt), die von den Bäumen ausgestoßen werden. Beim Einatmen werden die organischen Verbindungen und Öle in den Körper aufgenommen. Das sorgt für die charakteristischen Sinneseindrücke, die viele Menschen mit dem Atmen im Wald verbinden. Die sauerstoffreiche Waldluft kann außerdem eine positive Wirkung auf den Cortisol-Spiegel entfalten. Dieser fördert die Bildung natürlicher Killerzellen, die dabei helfen können, Krebszellen aufzuspüren und Tumore zu bekämpfen.

Die Verbindung zur Natur lässt unsere Herzen höher schlagen. Wir erkennen unsere wahren Wurzeln, die uns daran erinnern, dass auch wir Menschen von der Natur abstammen. Bäume, die Stürme und Krankheiten standhalten und fest im Boden verwurzelt sind, oder Flüsse, die Trockenheitsphasen überstanden haben und unermüdlich sprudeln, faszinieren uns. Die schnellen Kreislaufprozesse von Sprießen, Wachsen und Verwelken geben uns allen Anlass auf die natürlichen Lebensläufe mit Urvertrauen zu sehen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum ist ein Wanderausflug so gesund für das Immunsystem?

Während körperliche Inaktivität die Abwehrkräfte mindert, werden sie durch eine moderate Belastung wie etwa regelmäßiges Wandern gestärkt. Moderates und regelmäßiges Wandern bringt die Abwehrkräfte, auch Lymphozyten genannt, in Schwung. Der Körper kann somit schädliche Zellen besser bekämpfen. Die stärkende Wirkung eines schonenden und niedrig-intensiven Trainings baut sich nur langsam auf, hält dafür aber um so länger an.

Wo kann ich hauptsächlich wandern gehen?

Beliebte Wanderziele sind zum Beispiel der Goldsteig in Bayern, der Oberlausitzer Bergweg in Sachsen oder der Heidschnuckenweg in Niedersachsen. Wandern ist in allen Bezirken in Deutschland, vor allem dort, wo sich Wälder oder Berge befinden, möglich.

Was ist zu beachten, wenn ich zum ersten Mal wandern gehe?

Je nach physischer Verfassung soll erst auf eher geradlinigen Wegen gewandert werden. Mit etwas mehr Übung können dann auch Bergaufstiege in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, beim ersten Mal mit einer weiteren Person oder in einer Wandergruppe wandern zu gehen. Sie können dann abschätzen, wie weit ihre physische Kondition reicht, und demnach die weiteren Wanderrouten planen.

Woraus besteht gut vorbereitetes Equipment?

Wetterfeste Wanderschuhe mit geeignetem Profil, Blasenpflaster, Sonnenschutz (Hut, Brille, Creme), Regenschutz (Jacke oder Überzug), Karte, Erste-Hilfe-Set, Taschenlampe, Essen und vor allem ausreichend zu trinken.

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